10. Sächsische Fototage auf dem Schloss Colditz
Nicht nur für Dresdener ist Colditz eine feste Adresse
Leipziger Volkszeitung, Montag, 2. November 2009, Seite 18
Wenn auf Schloss Colditz Menschen mit Kameras um den Hals in der absoluten Überzahl sind, dann ist dafür meist der Kunst- und Fotoverein Grimma verantwortlich.
So wie am Wochenende, an dem sich elf Fotoklubs aus Deutschland und Polen im Rahmen der zehnten sächsischen Fototage, dem Nachfolger der in den 1980-er Jahren von Gerhard Weber ins Leben gerufenen Colditzer Farbdiatage, im Muldentaler Süden ein Stelldichein gaben. Selbstredend nicht, um nur zu fachsimpeln und das eine oder andere Bierchen zu trinken, sondern vielmehr, um einmal mehr die besten aus einer ganzen Reihe guter Bilder von einer hochkarätig besetzten Jury auswählen und küren zu lassen. Neben 17 freien Themen galt es dabei für die Klubs, Wettbewerbskollektionen zu den drei vorgegebenen Themen Familie, Porträt und Wahlkampf einzureichen. „Wir sind in diesem Jahr einen etwas anderen Weg gegangen, indem wir die Jury nicht zu uns geholt, sondern vielmehr die Fotos zur Jury geschickt haben“, erläutert Thomas Kube, Leiter des Fotovereins und Hauptorganisator der weit über die Grenzen des Muldentals und sogar bis in die baden-württembergische Landeshauptstadt Stuttgart ausstrahlenden Veranstaltung. Von dort war am Wochenende Harro Pallentin, Service-Manager von Kodak, nach Colditz gereist. „Ich schaue mich im Jahr auf rund zehn Veranstaltungen dieser Art um, aber die sächsischen Fototage gehören zweifelsohne zu den Highlights des Genres“, lobte der Schwabe. Des Lobes voll für die Arbeit des Muldentaler Vereins war auch Christian Scholz, Leiter der AG Foto am Gymnasium Dresden-Klotzsche, der mit siebzehn seiner insgesamt 28 Mitglieder von der Elbe an die Mulde gereist war. „Colditz ist für uns gesetzt“, so der Physik- und Astronomielehrer, der mit seiner AG zum festen Inventar der sächsischen Fototage gehört. „Die Veranstaltung ist nicht nur einfach ein Fotowettbewerb, sondern geradezu ein Ereignis, das über die Jahre nichts von seiner familiären Atmosphäre eingebüßt hat.“ Eine Einschätzung, die AG-Mitglied Julia Franzen unterstrich. „Ich fand die beiden Tage toll und das Programm sehr ansprechend“, sagte die 17-jährige Elbflorenzerin.
Roger Dietze