Sächsische Fototage 2011 wieder erfolgreich

Colditz/Leipziger Land. Aller zwei Jahre gerät Schloss Colditz im wahrsten Sinne des Wortes in den Fokus vieler Fotovereine, die natürlich überwiegend aus Sachsen kommen. Zum mittlerweile elften Mal fanden am letzten Oktoberwochenende 2011 im Muldentaler Süden die vom Arbeitskreis Fotografie des Kunst- und Fotovereins Grimma organisierten Sächsischen Fototage statt, die in vordigitaler Zeit den Namen „Colditzer Farbdiatage“ trugen.

Ein Hauch von Sachsens Glanz und Preußens Gloria lag am Nachmittag des 29. Oktober über dem Zschadraßer Park, einem Ortsteil von Colditz. Verantwortlich dafür zeichneten die Mitglieder des Traditionsvereins Dresdener Barock, die in ebenso prächtige wie elegante Roben des 17. und 18. Jahrhunderts gekleidet waren. Sie hatten dabei keine andere Aufgabe als zu posieren. Und zwar vor den Kameras jener 70 Sachsen und 5 polnischen Fotografen aus Stettin, die sich in diesem Jahr mit ihren Vereinen an den Sächsischen Fototagen beteiligt hatten. Neben dem barocken Fotoangebot wurden die Fotohungrigen aber schon im Vorfeld beim Spaziergang durch den historischen Colditzer Tiergarten von mystisch anmutenden zarten Elfen, dargestellt von jungen hübschen Fotomodellen, zum Fotografieren verleitet.

Dabei begann die Veranstaltung noch recht sachlich: mit dem Referat eines Kodak-Vertreters über Neuigkeiten seines weltbekannten Unternehmens, es folgte eine Fotoschau über Kuba des Chemnitzer Fotografen Klaus Ruttloff, die einmal mehr unter Beweis stellte, dass man auch im Urlaub mehr als nur Erinnerungsfotos schießen kann.

Den Abend bestimmten Vorträge über Panoramafotografie und ein außergewöhnliches Kalenderprojekt. Der Dresdner Holger Schütze begab sich mit weiteren Dresdner Fotografen auf den Malerweg in der Sächsischen Schweiz und fotografierte von den selben Standorten, an denen in früheren Jahrhunderten bekannte Maler ihre Gemälde geschaffen hatten.

Krönender Abschluss des ersten Veranstaltungstages war dann allerdings der Auftritt des Schatten-Masken-Mimen-Musiktheaters ANASAGES aus Chemnitz. Die ungewöhnliche Performance der beiden Darsteller fand auf einem Bühnenpodest im Innenhof des Colditzer Schlosses statt und zog wohl alle Teilnehmer in ihren Bann.

Weiterhin im Mittelpunkt der Veranstaltung stand aber der traditionelle Fotowettbewerb, der nunmehr seit vier Jahren mit digitalen Bilddateien durchgeführt wurde. In dessen Rahmen hatten die teilnehmenden Vereine insgesamt in 13 Kollektionen eingereicht. 299 Fotos waren es insgesamt, 39 davon zu den Sonderthemen Landschaft, Porträt, Armut.

Alle Fotos wurden im Vorfeld von einer hochkarätigen Jury bewertet. Dieser gehörte die bekannte Potsdamer Diplomfotografin Monika Schulz-Fieguth (Mitglied der Gesellschaft für Fotografie), der Chemnitzer Klaus Ruttloff (Vorstandsmitglied im Landesverband Sachsen des Deutschen Verbandes für Fotografie) sowie dem Leipziger Jens Straube, seines Zeichens Vorsitzender des Sächsischen Fotoverbandes, an. Selbiger bestätigte den eingereichten Arbeiten eine insgesamt sehr gute Qualität. „Allerdings schwankt diese von Verein zu Verein, wobei die Spanne der Arbeiten von hervorragend bis unterdurchschnittlich reicht.“ Eindeutig in die erstere Kategorie gehörten in diesem Jahr einmal mehr die eingereichten Arbeiten des gastgebenden Grimmaer Vereins, der knapp vor der Pixelschmiede Dresden und dem Fotoclub 58 aus Leipzig das Rennen machte.

Thomas Kube, der Veranstaltungsleiter vom Fotoverein Grimma, zeigte sich auch hinsichtlich der Resonanz auf die 11. Fototage mehr als zufrieden. „Haben wir bei den bisherigen Veranstaltungen im Durchschnitt 60 Teilnehmer gezählt, so waren es in diesem Jahr 75 und erstmalig seit DDR-Zeiten auch mal wieder mit internationaler Beteiligung.“